Monday, June 30, 2008

Children's Grand Park

Heute habe ich mich am Nachmittag wieder mit Sarah getroffen. Da ihr Studienjahr an der Seoul National University schon zu Ende ist und sie nicht mehr so lange hier sein wird, freue ich mich über jede Gelegenheit sie zu treffen. Und heute wollte sie mir die Babytiger im Children's Grand Park zeigen.

Der Park umfasst einen Vergnügungspark, einen Zoo, Gärten, Spielplätze und vieles mehr. Und der Eintritt (zumindest in die Teile des Parks in denen wir waren) ist frei.



Ein gestreiftes Pferd:


Ein junger Löwe:

Die von Sarah erwähnten Tigerkinder:




Die gleichen Tierchen ein einer etwas größeren Ausführung:



Des Weiteren gab es noch Kamele, Affen, Kängurus, Bären, Leoparden sowie ein Aqarien und ein Reptilienhaus zu besichtigen.

Hier der Garten-Teil:




Es hat die ganze Zeit so ausgesehen, als würde es gleich zu regnen beginnen, aber es ist glücklicherweise trocken geblieben. Und nachdem die Regenzeit begonnen hat, gehört ein Regenschirm, wenn man das Haus verlässt, sowieso zur Standardausstattung.


Also sind wir noch durch den Park spaziert, haben es uns auf einer Parkbank gemütlich gemacht und noch lange geplaudert, wobei ich mir natürlich ein paar Tipps für mein bevorstehendes Studienjahr geholt habe.

Wednesday, June 25, 2008

Letter of Acceptance

"Aber du könntest ruhig mal wieder was in deinen Blog schreiben,der letzte Eintrag ist 10 Tage alt!!!"

Das hat mir meine Schwester heute geschrieben. Es ist in den letzten 10 Tagen halt nichts besonderes passiert, und bevor ich schreibe, dass ich heute Kimchi-Suppe zum Mittagessen hatte und unzählige Vokabel lernen musste hab ichs lieber bleiben lassen.

Heute habe ich erfahren, dass mit meiner Bewerbung für das Auslandsstudienjahr an der Seoul National University alles geklappt hat, und ich ab September dort an der "Graduate School of International Studies" studieren kann. Das freut mich natürlich sehr, auch wenn das bedeutet, dass ich Ende August die Uni wechseln und hier ausziehen muss.
Die Seoul National University (kurz SNU) gilt als die beste Universität Koreas und (als Koreaner) dort hineinzukommen ist nicht ganz so leicht, weshalb mich einige koreanische Freunde um die Chance dort, wenn auch nur für ein Jahr, zu studieren beneiden.

Heute Abend haben Marco und ich diese freudige Nachricht mit einer kleinen Torte und einer Flasche Vodka gefeiert.

Sunday, June 15, 2008

Temple Stay (2)

Um 3 Uhr in der Früh wurden wir geweckt, da ein Mönch trommelnd und singend an dem Gebäude, in dem wir schliefen, vorbeizog. Da wir aber erst um 4 Uhr aufstehen mussten (unser Mönch hatte Mitleid mit uns und hat uns gnädigerweise noch eine Stunde gegeben), bin ich noch einmal eingeschlafen.

Nachdem man uns eine halbe Stunde Zeit zum Anziehen und Waschen eingeräumt hatte, waren wir auch schon wieder versammelt um eine Meditation durchzuführen. Normalerweise muss man dabei 108 volle Verbeugungen durchführen, doch wir haben das alles im Sitzen durchgeführt. Die Nichtasiaten unter uns hätten das doch lieber mit den Verbeugungen gemacht. Auch mir haben vom vielen am Boden sitzen die Beine extrem wehgetan, was ein wenig von der Meditation abgelenkt hat. Ich bins ja inzwischen gewöhnt im Restaurant eine Stunde so zu sitzen, aber nicht 5-6 Stunden, so wie am Vortag.

Danach folgte Morgengymnastik, bevor wir um 6 Uhr unser Frühstück bekamen. Dieses bestand so wie alle anderen Essen aus Reis, Suppe und Gemüse. Inzwischen waren wir mit dem strengen Essenszeremoniell ja einigermaßen vetraut und es ging schneller als am Abend davor.


Nach dem Frühstück hatten wir ein wenig Zeit für uns, wobei ich mit Jo Yeon einen Spaziergang durch den Tempel machte.

Danach ging es auf zu einem weiter oben am Berg gelegen Tempel. Dieser wurde erst vor 4 Jahren errichtet und sieht daher noch total neu aus. Was aber sehr seltsam ist. Es wirkt total künstlich, da alle aus Stein gefertigten Teile noch so weiß glänzten.


Am Rückweg machten wir bei einem Bach Rast und nutzten die Möglichkeit Fotos mit dem Mönch zu machen. Und der war für jeden Fotospaß zu haben. Hier sind Jo Yeon, der Mönch und ich:


Bei eingen Nadelbäumen blieben wir stehen um frische Nadel zu pflücken. Unter fachkundiger Anleitung stellten wir danach Reiskekse her. Dabei mussten wir den schon fertigen Reisteig mit den Fingern flachdrücken, füllen und hübsch verschließen.
Meine Klassenkameraden:


Jon:
Sopha:

Die Reiskekse wurden dann in einem Bett aus Nadeln gedünstet:


Nach dem Mittagessen, das wir in der Kantine einnahmen, gab es zum Abschluss noch verschiedene Tees sowie die von uns zubereiteten Kekse:



Der letzte Programmpunkt waren weitere Gruppenfotos sowie das Abwaschen des von uns benützten Geschirrs sowie das Reinigen der Schlafräume.

Müde aber um viele Erfahrungen reicher machten wir uns dann auf die Heimfahrt nach Seoul. Als netten Abschluss bekamen wir alle am Abend eine SMS vom Mönch, der sich für unseren Besuch bedankte und uns aufforderte doch wieder einmal Zeit in einem Tempel zu verbringen. Mir hat die Zeit sehr viel Spaß gemacht und mein Interesse an diversen Aspekten des Seon (Zen) Buddhismus geweckt.

Temple Stay (1)

Von Freitag bis Samstag waren ich mit 8 meiner Klassenkameraden sowie weiteren Sogang Studenten auf einem Temple Stay im buddhistischen Jikji-Tempel. Dieser im jahr 418 n. Chr. gegründete Tempel liegt, 3 Autostunden von Seoul entfernt, im Zentrum Südkoreas. Organisiert wurde der Trip, der für uns kostenlos war, von der koreanischen Tourismusbehörde.


Um 8:30 trafen wir uns vor dem Jogyesatempel, im Zentrum Seouls und fuhren Richtung Süden. Im Bus bekamen wir als Frühstück je eine Rolle Kimbap. Nach einer 3 stündigen Fahrt kamen wir im Tempel an, wo wir als erstes unser Mittagessen einnahmen. Es gb Reis, Suppe und diverse Gemüse und Kräuter. Nach dem Essen mussten wir unser Geschirr abwaschen und begaben uns in den großen Mehrzweckraum, wo wir als erstes unsere Kleidung erhielten. Nachdem alle in einem Einheits-Blau-Grau eingekleidet waren, wurden wir von Hyeonjong, "unserem" Mönch begrüßt und bekamen einen ersten Überblick über das Programm, die Hausregeln und den Tempel. Danach war es an uns uns vorzustellen und danach über die Frage "Wer bin ich?" nachzudenken.


Desweiteren standen ein Spaziergang durch die Tempelanlage sowie Erläuterungen des Mönchs über diverse Aspekte des Buddhismus auf dem Programm.


Um 17:30 begann dann das Abendessen, welches wir in der gleichen Art und Weise wie es auch die Mönche tun, zu uns nahmen. jeder bekam ein Set mit 4 unterschiedlich großen Schüsseln, sowie Stäbchen und Löffel. Die Schüsseln müssen in einer bestimmten Anordnung vor einem plaziert werden. Eine ist für Reis, eine für Suppe, eine für Beilagen und eine für Wasser zum Auswaschen der Schüsseln. Wichtig ist, dass man die Inhalte der einzelnen Schüsseln nicht mischen darf. Desweiteren muss man die Schüssel beim Essen immer zum Mund führen, damit andere nicht sehen können wie man isst. Da während des ganzen Zeremoniells strenges Stillschweigen herrscht, geht es im allgemeinen recht rasch über die Bühne. Der Mönch war allerdings erstaunt wie lange man als Ausländer dafür brauchen kann. Vor dem Essen werden Leute bestimmt, die den anderen Wasser, Suppe und Reis aus großen Behältern ausschenken. Und nach dem Essen muss man die Schüsseln mit einem Stück Rettich und heißem Wasser reinigen. Den Rettich isst man, und das Abwaschwasser trinkt man aus. Wichtig ist, dass kein bisschen Essen verschwendet wird. Anschließend werden die Schüsseln und Stäbchen noch mit Wasser ausgespült. Nur wenn dieses sauber bleibt, hat man alles richtig gemacht.


Danach ging es ab zum Gebet mit den anderen Mönchen. Singend haben wir einfach alles so gemacht wie die Mönche. Hinknien, Aufstehen, verbeugen vor dem Buddha, usw.


Danach kamen wir in den Genuss einer koreanischen traditionellen Teezeremonie. Nachdem und alles einmal gezeigt wurde, durfte jeder von uns selbst in einer Kleingruppe für die anderen den Tee zubereiten. Was gar nicht so einfach ist, da man alles scheinbar nach dem am möglichst kompliziert aussehenden Weg machen muss. Wenn man aber darüber nachdenkt, bzw. nachfragt ergibt jedes Detail einen Sinn.


Danach folgten noch ein paar Belehrungen des Möchs, der uns über die Wichtigkeit jeden Menschen (auch die die wir nicht mögen, oder die uns nicht mögen) zu lieben, lehrte.

Danach, es war ca. 21:30 gingen wir schlafen. Wir schliefen auf einer dünnen Decke am Boden. Da der erste Tag doch wesentlich anstrengender war als wir dachten und wir am nächsten Morgen früh aufstehen mussten, schliefen wir alle sofort ein.

Handyprobleme

Wie ich schon einmal geschrieben habe, braucht man für so ziemlich alles hier in Korea seine Ausländer-Registrierungskarte (ARC). Eine Ausnahme ist das Anmelden eines Wertkartenhandys, das konnten Alena und ich am Tag nach unserer Ankunft auch mit unseren Reisepässen machen.
Allerdings muss man dann sobald man seine ARC einmal mit dieser zu einem der Servicezentren gehen, da sonst das Handy nach 3 Monaten gesperrt wird. Das hatte uns damals allerdings keiner gesagt. Aber als Kunde von SK Telekom bekommt man eine Woche vor Ablauf dieser Frist eine SMS mit der höflichen Bitte das zu machen. So schön so gut. Leider sind wir Kunden von KTF und da gibts keine Benachrichtigung, sondern man findet eines Tages heraus, dass das Handy nicht mehr funktioniert. Bei mir war das am Mittwoch der Fall, als ich Sarah eine SMS schreiben wollte. Na gut, dachte ich, da wird wohl mein Guthaben aus sein. Doch nachdem ich Guthaben aufgeladen hatte, hat es noch immer nicht funktioniert, und da habe ich mir die Tonbandansage, die zu hören war, näher angehört. Sie lautete "Auf Wunsch des Kunden wurde dieses Telefon für ausgehende Anrufe und SMS gesperrt". Das war natürlich überhaupt nicht mein Wunsch. Als ich in der Kantine Alena traf, haben wir festgestellt, dass sie das gleiche Problem hat. Also ab zum nächsten KTF Shop, der mich an das KTF Servicecenter weiterverwiesen hat.

Die Dame dort hat meine ARC kopiert und mir versichert, dass das Handy innerhalb einer Stunde wieder freigeschaltet sein würde. Was für mich recht wichtig war, da ich mich am Abend mit Sarah verabredet hatte, und die Kommunikation so recht mühsam war. Glücklicherweise konnte ich weiterhin angerufen werden. Marco hat mir auch angeboten mir sein Handy zu borgen. Nach 3 Stunden erhielt ich einen Anruf von KTF. Der Mann am anderen Ende der Leitung wollte ich wissen ob ich der Ausländer mit dem Handy bin, und wielange mein Reisepass gültig ist. Wieder eine Stunde später rief er mich nochmal an, um mir mitzuteilen, dass das heute wohl nichts mehr wird, ich aber damit rechen könne, dass mein Handy ab morgen wieder funktioniert.

Am nächsten Tag hat es bis zum Nachmittag noch immer nicht funktioniert, doch kurz bevor ich noch einmal zum Servicecenter gehen wollte, klappte es dann doch.

Zeit ein neues Telefon anzumelden: ca. 10 Minuten
Zeit das Telefon zu verlängern: 27 Stunden

Ich wäre also viel schneller dran gewesen wenn ich mir eine neue Nummer besorgt hätte. Der mangelnde Kundenservice und die wahnsinnig informativen Ansagetexte (von wegen mein Wunsch) lassen mich da doch etwas an meinem Handyprovider zweifeln.

Dano Fest

Das Dano-Fest wird am fünften Tag des fünften Monats des koreanischen Mondkalenders gefeiert. Am Donnerstag den 5. Juni waren zwei Klassen von uns auf einem Ausflug im National Folk Museum um mehr darüber zu erfahren. Einer der Bräuche des Festes ist, dass sich die Frauen ihr Haar mit Iris-Wasser waschen.

Da es ziemlich kalt war und das Haarewaschen draußen stattfand, fanden sich nicht allzuviele Freiwillige, und so wurde ich von meiner Lehrerin zwangsverpflichtet.

Das sind wir nach dem Haarewaschen. Karolina, Erol, meine Lehrerin und ich:


Danach konnten wir uns das Museum ansehen (das ich bereits kannte), haben gemeinsam koreanisch zu Mittag gegessen und durften dann noch, welch Überraschung, Fächer bemalen. Das gehört wohl zum Standardprogramm wenn man ein koreanisches Museum besucht. Danach bin ich mit ein paar Freunden noch in der Gegend spazierengegangen und wir haben uns die Wachablösezeremonie vor dem alten Königspalast angesehen.

Thursday, June 12, 2008

Das Runde muss ins Eckige

Bei den europäischen Studenten hier ist natürlich die gerade stattfindende Fußball EM ein heißes Thema. In der Früh werden mehr oder weniger fachkundige Meinungen ausgetauscht und an den Gesichtern so mancher Studienkollegen kann man das Ergebnis der jeweiligen Mannschaft schon aus weiter Ferne ablesen (so ist mir Gijs nach dem Sieg der Niederlande gegen Italien in der Früh freudestrahlend entgegengekommen, während Konstantin nach der Niederlage Russlands eher unglücklich dreingeschaut hat).

Wir haben ja seit ein paar Wochen ein Satelliten-TV Abo mit 75 Kanälen (und den einzigen Fernseher hier im Haus), und einer davon überträgt auch die EM live. Das bedeutet allerdings, dass die Spiele hier um 1 bzw 4 Uhr in der Nacht beginnen. Vom Auftaktspiel Österreichs haben wir uns den Großteil der ersten Halbzeit angesehen (leider den Teil ohne dem Tor) und das Spiel Spanien-Russland hat Marco mit Yong-U angesehen, wobei ich aber zur Halbzeit eingeschlafen bin. Nicht einmal Marcos Jubel über den Sieg der Spanier konnte mich da aufwecken.

Bei den weiteren Spielen (Halbfinale, Finale) wird das Interesse dann sicher größer sein, und wir werden sicher einige der Spiele sehen. Ich fürchte allerdings, dass unser Team dann nicht mehr dabei sein wird.

Tuesday, June 10, 2008

Lebensqualität: Seoul auf Platz 86

Heute wurde ein Ranking veröffentlicht, das die Lebensqualität in weltweit 215 Städten vergleicht. Seoul landete auf Platz 86. Zum Vergleich: Wien liegt auf Platz 2.

Ist meine Lebensqualität hier so viel schlechter als in Wien? Ich glaube nicht. Ich habe hier das Glück in einer meiner Meinung nach netten Gegend Seouls mit guter Verkehrsanbindung, Bergen, Parks und einer Vielzahl von Infrastruktur zu leben.
Natürlich vermisse ich meine Heimatstadt, aber ich werde es hier sicher noch ein Weilchen aushalten.