Tuesday, January 20, 2009

High-Heels am Campus

Heute ist mir ein Exemplar der englischsprachigen SNU Campuszeitung in die Hände gefallen. Und in der Ausgabe vom Dezember findet sich ein interessantes Interview mit einer SNU Studentin. Auf die Frage, was denn die Unannehmlichkeiten am Campus seien, antwortete sie:

It is impossible to walk comfortably on rough asphalt roads, pebbled roads, or roads with potholes that make my walk an obstacle course. There is absolutely zero consideration for women wearing high-heeled shoes. ... I wish the school would put some serious consideration into fixing this problem.

Verglichen mit den anderen Problemen die die Studenten hier haben (angefangen von den zu wenigen Plätzen im Wohnheim) klingt das für mich allerdings wenig vordringlich. Noch dazu könnte ja mit der Wahl von anderen Schuhen hier ganz schnell Abhilfe geschaffen werden (zumindest solange bis sich die Uni der Studentin annimmt und den Campus neu asphaltieren lässt).

Monday, January 19, 2009

Haareschneiden und Logik

Heute war ich wieder beim Frisör. Es gibt einen auf der Uni, da kostet das Haareschneiden ca. 2 Euro. Ich war einmal bei dem Frisör auf der Yonsei Universität, der hat ein ähnliches Preisniveau. Und dort dauert ein Haarschnitt dann 5 Minuten und man hat den Eindruck die Angestellten hätten ihre Ausbildung beim Koreanischen Militär absolviert. Ich weiß gar nicht, ob die überhaupt Scheren verwenden, oder nur den Rasierapparat.
Also gebe ich gerne mehr Geld für einen netteren Haarschnitt (der dann auch mehr als eine halbe Stunde dauert) aus. Wobei mehr Geld in diesem Fall 3,3 Euro sind. Ja, für das was ich für einmal Haare schneiden in Wien zahle, kann ich hier ein Jahr lang alle 2 Monate einen Haarschnitt bekommen. Und die Mitarbeiter bei dem Frisör hier kennen mich inzwischen schon. Die eine Mitarbeiterin ist wie sie mit einer Kundin fertig war, zu mir gekommen und hat mich gefragt wie ich denn mit dem Grün-Tee-Haarshampoo zufrieden bin, das sie mir letztes Mal empfohlen hat. Ein wirklich super Shampoo, da werde ich vor meiner Abreise noch ein paar Flaschen kaufen.

Vieles hier in Korea kommt mir unlogisch vor (z.B. wäre es doch manchmal einfacher mit Gabeln zu essen und bequemer auf Sesseln statt am Boden zu sitzen), aber beim Frisör stehe ich auf der Seite der koreanischen Logik. Mir ist in Wien nie klar gewesen, warum sie einem die Haare vor dem Schneiden waschen. Erstens schneiden sie dann die frisch gewaschenen Haare weg (nachher müsste man ja viel weniger Haar waschen), und außerdem hat man dann nachher immer noch die Haarreste am Kopf, die man sich selbst rauswaschen muss. Hier in Korea (zumindest in dem Frisörsalon in Sillim den ich besuche) folgen sie meiner Logik und waschen die Haare nach dem Schneiden.

Friday, January 16, 2009

Das nächste Neujahr

Kaum ist das westliche Neujahr vorbei, steht schon das chinesische Neujahr vor der Tür. In etwas mehr als einer Woche ist es soweit und die Vorbereitungen darauf sind im Alltag gut sichtbar. Auf der Website der SNU-Studenten gibt es ein Forum, wo man alles mögliche posten kann und in den letzten Tagen häufen sich die "Brauche dringend ein Zugticket nach XY, nehme alles was ich kriegen kann" Einträge. Seollal (so wird der Feiertag hier genannt) ist gemeinsam mit Chuseok, dem Erntedankfest im Herbst, einer der beiden traditionellen Feiertage, die man als Koreaner im Kreis der Familie verbringt, weshalb Millionen Koreaner in die Provinz reisen und Seoul wie leer wirkt. Züge und Flüge für die Feiertage sind natürlich seit Wochen ausgebucht.

In den großen Supermärkten stapel sich bereits die Geschenksets. Hier gibt es so ziemlich jedes Lebensmittel als Geschenksset, vom Dosenfleisch zum Ginseng. Heute war ich im Lotte Mart einkaufen und habe als Geschenk ein Set Bokbunja gekauft. Bokbunja ist Alkohol, der aus einer Art Himbeere/Brombeere hergestellt wird.


Als ich der Verkäuferin, die da in ihrer traditionellen Tracht vor dem Verkaufstisch stand, auf Koreanisch sagte, dass ich so ein Set haben möchte, hat sie mich kurz angesehen, sich zu ihrer Kollegin umgedreht und gemeint, sie bräuchte jetzt jemanden der Englisch spricht. Wie ich das gehört habe, war ich so erstaunt, dass ich gar nicht laut protestiert habe. Einen Augenblick später kam eine andere Verkäuferin und ich habe meinen Wunsch wiederholt. Daraufhin hat sie sich zu der ersten Dame umgedreht und gemeint "Was sagts du da für einen Blödsinn, dass du jemanden brauchst der Englisch spricht. Der Herr spricht doch Koreanisch". Das war ihr dann ziemlich peinlich.

In der Möbelabteilung wurden die Tische und sonstigen erforderlichen Dinge für die Opferzeremonie verkauft. Es wird für die Ahnen ein Tisch mit allerlei Speisen vorbereitet.

Aber so wie ich das verstanden habe, wird das Essen danach von den Lebenden gegessen (so ähnlich wie mit den Keksen, die man als Kind für das Christkind aufs Fensterbrett stellt).

Wir werden eine Neujahrsparty in Marcos Wohnung veranstalten. Geplant haben wir koreanisches Essen (besonders die Suppe mit Reiskuchen) und traditionelle koreanische Spiele (z.B. Yunnori, ein koreanisches Mensch-ärgere-dich-nicht).

Friday, January 02, 2009

Sylvester 2008/2009


Obwohl ich für dieses Sylvester Einladungen zu vier verschiedenen Parties hatte, war es nicht schwer zu entscheiden, dass ich mit meinen besten Freunden gemeinsam feiern werde. Jon und Youssef haben ab 20 Uhr in ihre Wohnung geladen. Wie üblich hat jeder etwas zu Essen und Trinken mitgebracht. Am Montag war ich in der Weinabteilung des E-Mart und habe eine Flasche französischen Rotwein und eine Flasche Sparkling Zinfandel aus Kalifornien besorgt. Und dann hatte ich noch eine Flasche Nordkoreanischen Sojus herumliegen, die ich auch mitgenommen habe. Da ich keine Küche habe, hat sich mein Beitrag auf gekauftes Kimbap beschränkt. Jon hat Suppe und Salat gekocht, Cha-Hui und Mi haben Huhn-Curry und Nudeln vorbereitet.


Jon hatte für uns alle bute Haarreifen als Verkleidung vorbereitet und von Youssef gab es kleine Handyanhänger in Form einer Sojuflasche. Später kamen dann noch mehr Leute vorbei und wir haben auf das neue Jahr 2009 angestoßen:


Irgendwann kam dann aber der Punkt alles aufzuräumen. Inzwischen sind wir schon sehr geübt darin und es geht recht flott. Hier ist Youssef, einer der Gastgeber, am Abwaschen:


Danach habe ich mich noch entscheiden müssen auf welchem Fußboden ich schlafen will, aber da der in Jons Zimmer gut geheizt war, habe ich mich für den entschieden. Nachdem wir so gegen 6:30 schlafen gingen (da war es in Wien noch 2008) sind wir erst am frühen Nachmittag aufgestanden und dann gemeinsam Essen und Kaffee trinken gegangen.

Nachtrag Weihnachten

Hier ein Gruppenfoto von unserer Weihnachtsparty am Heiligen Abend:


Und hier das Gedicht, das Gijs über mich verfasst hat:

To Santa, Klaus is a very special friend. They share the same name, and they tend to be big and jolly and have a golden heart. And without sucking up, they're both rather smart. However, there are some differences too. Klaus likes airplanes and Santa likes sleighs. Raindeer versus women of the Han race. Pure Norwegian versus fake German. These things make it hard to determine what kind of present would be right? In other words: what might delight Klaus Marhold in all his grace? A submarine? An airbase? That would be too much, because Santa doesn't have money. That leaves us with something useful or something funny. Klaus's desire for knowledge is burning, so let us buy him something he can use for learning. To keep his vocabulary from lagging behind, this cute little notebook was easy to find.

Hier Jon mit ein paar der Geschenke, die er bekommen hat:


Marco und Jang: