Wednesday, April 15, 2009

When in Rome ...

When in Rome, do as the Romans do. Das gilt sicher auch für Seoul. Also habe ich mich gestern Abend mit Jay getroffen um am "Blackday" der Tradition folgend Jajangmyeon zu essen und uns gegenseitig zu bemitleiden.

Monday, April 13, 2009

Ostern im Bukhan Nationalpark

Ostern ist hier in Korea ja keine große Sache. Keine Osterhasen, nur Kimchi und Reis. Letztes Jahr habe ich am Ostersonntag meine Videodialoge für den Koreanischunterricht gedreht und am Abend hatten Marco und ich einige unserer Freunde zum Abenessen eingeladen.

Dieses Jahr war ich am Ostersonntag mit Mihye im Bukhansan Nationalpark nördlich von Seoul wandern. Vor ein paar Tagen hat sie gemint, dass sie mit mir zum Dobong-Berg wandern gehen will. Sie würde Sandwiches machen, den Rest soll ich vorbereiten. Dazu gehörte vor allem einmal herauszufinden wo das überhaupt ist, welche Routen man dort wandern kann, etc. Und wiedereinmal war mir Naver, eine koreanische Suchmaschine (quasi das Google von Korea), eine große Hilfe, da ich dort in der Frage&Antwort Sektion eine Menge Wandertips für diese Gegend gefunden habe.

Der Ausgangspunkt unserer Wanderung war die Dobongsan U-Bahnstation ca. 1 Stunde nördlich des Stadtzentrums (also ca. 1h40 entfernt von der SNU). Schon in der U-Bahn war uns klar, dass wir sicher nicht die Einzigen sein werden, die da wandern wollen. Wandern ist hier ein Hobby der Generation 40-50+. Nur selten trifft man auf den Bergen jemanden, der nicht dieser Altersgruppe angehört. Außerdem ist der typische Koreaner so ausgestattet, als wäre der nächste Stop das Everest-Basislager. Bergschuhe, Funktionsbekleidung (typischerweise schwarze Hose und buntes Oberteil) und ein kleiner Metallbecher für Wasser (oder Soju), der an den Rucksack gehängt wird.


Hier die Route die ich geplant hatte (und die wir auch gewandert sind). Die km Angaben sind Luftlinie, da in Korea die Berge aber eher steil sind und man zick-zack hinaufwandert, sind die Angaben eher frustrierend, da man wenn man ein Schild mit "Noch 200m" sieht, nicht unbedingt gleich da ist.


Anfangs ging es gemütlich dahin:



Doch kurz vor Erreichen des Gipfels wurde das ganze eher zu einer Kletterpartie:

Einer der Gipfel:


Die letzten steilen Meter hinauf zum Gipfel. An den steilen Stellen waren geländer bzw. Seile angebracht:



Danach haben wir uns ein schönes Plätzchen gesucht und unsere Jause gegessen. Sandwiches von Mihye (Thunfisch und Aal), Äpfel und zwei (Oster)Eier.


Der Weg bergab:

Frühling:


Eine große Felsfläche, auf der viele Koreaner das schöne Wetter zu einer kurzen Rast genützt haben:




Der Weg hinunter war steil und rutschig, so dass wir beide je einmal gestürzt sind. Jetzt weiß ich, warum Koreaner beim Wandern lange Hosen und viele auch Handschuhe tragen. Ich hatte kurze Hosen an, aber auch mein Erste-Hilfe Set mit Desinfektionsspray und so weiter im Rucksack.

Nach 5 Stunden fast wieder am Ausgangspunkt:


Danach haben wir uns noch mit einer Freundin von Mihye getroffen, sind Abendessen gegangen und haben dann einen Spaziergang am Hanfluss gemacht:


Kirschblüten und Kokusnüsse

Einer der schönsten Orte um sich hier in Seoul die Kirschblüten anzusehen, ist die Allee rund um das koreanische Parlament auf Yeouido, einer Insel im Hanfluss. Auch letztes Jahr war ich um diese Zeit dort (Fotos vom Vorjahr). Dieses Jahr bin ich mit einer Studienkollegin von mir hingefahren. Natürlich hatten auch tausende Koreaner diese Idee. Zufällig haben wir dort dann auch den Resident Advisor meines Wohnheims und seine Freundin getroffen.



Am Straßenrand hatten alle möglichen Fotografe und Händler ihre Stände aufgebaut und Eis, Getränke, Instant-Nudeln und alle möglichen Snacks angeboten. Wir haben uns dann zwei Kokusnüsse gekauft (das war das erste Mal, dass ich in Seoul einen Kokusnussverkäufer gesehen habe).


Da es etwas windig war, hatte man immer wieder die Gelegenheit den "Schneefall" von Kirschblütenblättern zu bewundern.



Das war aber das letzte Wochenende, an dem man die Blüten noch bewundern konnte, als ich heute aus dem Fenster sah, waren die Bäume vor unserem Wohnheim bereits mehr grün als weiß.

Frühling am SNU Campus

Der Frühling ist hier in Korea wirklich nett. Angenehme Temperaturen, blühende Bäume überall. Nur der eine oder andere Sandsturm trübt manchmal die schöne Aussicht.




Mein neues Wohnheim

Dieses Semester wohne ich im Wohnheim für Graduate-Studenten. Zur Erinnerung, hier ein paar Fotos meines alten Wohnheims, das rückblickend den Charme eines osteuropäischen Gefängnisses versprüht.



Das hier sind die neuen Wohnheime:

Jeweils 6 Studenten leben in einer Wohnung mit einem Vorzimmer, Wohnzimmer, 2 Balkonen, Bad und 3 Schlafzimmern. Was jetzt nicht mehr so stark ins Gewicht fällt, aber Anfang März ganz nett war, ist die Tatsache, dass die Wohnung hier über eineFußbodenheizung verfügt.



Das hier ist mein Zimmer. Mein Mitbewohner ist Koreaner und studiert Statistik. Das ist mehr oder minder schon alles, was ich über ihn weiß. Er kommt (wenn er überhaupt da ist) immer so gegen 3 Uhr oder so zurück (da schlafe ich schon) und steht entweder vor mir auf oder schläft noch wenn ich zur Uni gehe, so dass ich ihn eigentlich nie zu Gesicht bekomme.


Alles heir sieht sehr neu, hell und freundlich aus. Wir haben hier auch richtig große Fenster, nur zeigt meines genau auf die große Baustelle, wo gerade neue Wohnheime errichtet werden. Und wenn die (auch am Sonntag) zeitig in der Früh anfangen Stahpfeiler in den Boden zu rammen, wünscht man sich die österreichischen Arbeitszeiten herbei. Was mich an diesem Zimmer etwas stört, ist das der Schreibtisch kleiner ist, als in meinem alten Zimmer.



Auch die anderen Koreaner hier in der Wohnung bekommt man selten zu Gesicht, nur einer scheit etwas gesprächsfreudiger zu sein. Dann gibt es noch einen Studenten aus Laos, der an der selben Graduate School Kurse belegt, und mit dem ich öfters am Abend Tischtennis spielen gehe.

Die koreanische Sicht der Welt

Am Campus habe ich unlängst diese Weltkarte gefunden. Ich war mir nicht ganz sicher, aber irgendwas daran kam mir seltsam vor. Dann bin ich draufgekommen: England fehlt!

Aussicht auf Seoul

Am Nachmittag und manchmal auch am Abend gehe ich öfters in der Nähe des Campus spazieren. Von einem der Berge hinter dem Campus hat man nämlich eine tolle Aussicht auf Seoul.

Hier auf dem Weg nach oben:


Die Gebäude in der Mitte sind einige der Wohnheime hier auf der SNU:


Hier ein Blick Richtung Norden mit dem Namsan und dem Seoul Tower:




Am Abend (und noch viel mehr mitten in der Nacht) hat man den Vorteil ungestört zu sein, unter Tag sind die Berge hier ein begehrtes Wandergebiet.