Friday, June 30, 2006

Noraebang

Gestern war wieder echt ein super Tag. Gestern bin ich in der Frueh eine Runde am Unicampus joggen gegangen (da gehts echt bergauf, ich sollte mir eine flachere Strecke suchen). Am Nachmittag war ich ja Handy kaufen und am Abend wollte ich eigentlich nur eine Runde hier in Sinchon spazieren gehen. Aber da bin ich, auf dem Rueckweg zu unserer Wohnung, zwei Leuten aus meinem Kurs begegnet, die grad mit ein paar anderen Eis essen gehen wollten. Also bin ich mit. Vor dem Eisgeschaeft hat uns eine Gruppe von fuenf Amerikanern angesprochen, die auch am KLI einen Sprachkurs (aber nur einen 5-woechigen) machen. Die wollten unbedingt trinken und ins 노래방 (kor. Karaoke) gehen. Also sind wir ins naechste Noraebang (7 Leute. 6 Amerikaner und ich). Damit die Kehle schoen geschmiert ist, haben wir uns mit 14 Dosen Bier und 8 Flaschen Soju eingedeckt und knapp 2 Stunden munter drauf los gesungen und getrunken, wobei das Singen mit zunehmendem Alkoholkonsum immer lustiger wurde. Die Qualitaet der ausgesuchten Lieder nahm gleichermassen ab (am Schluss BackstreetBoys und Britney Spears). Ich glaube, wir haben nicht alle Sojuflaschen geleert, aber es war mehr als genug. Bin dann irgendwie den Berg zu unserer Wohnung rauf. Heute frueh bin ich mit einigem Kopfweh aufgewacht. Aber die Aspirin haben zwar halbwegs geholfen, im Kurs hab ich heute wahrscheinlich noch langsamer als sonst auf die Fragen der Lehrerin geantwortet. 2 von den Amis waren heute gar nicht im Kurs, die haben sich anscheinend ausgeschlafen. Und eigentlich wollte ich gestern ja nur kurz spazieren gehen .

Thursday, June 29, 2006

Bier, Bambus, Handy

Hier ist eine Garage, die ich in der Naehe unserer Wohnung gefunden habe. Da der Platz hier beschraenkt ist, muessen die Autos halt nach oben befoerdert werden.


Gestern Abend war ich mit einigen anderen Studenten essen und danach sind wir durch Sinchon spaziert auf der Suche nach einem netten Lokal. So siehts hier bei Nacht aus:


Wir haben dann dieses Lokal gefunden. "Garten Bier". Sollte wohl "Biergarten" sein. Am Abend bevor ich weggeflogen bin war ich in Wien mit meinen Eltern Essen und in der Innenstadt spazieren. Dabei haben wir uns gewundert, wieviel in Wien auf Koreanisch angeschrieben steht. Hier findet man haufenweise deutsche Ausdruecke. Allerdings ausnahmslos in Zusammenhang mit Bier (Hof, Braeuhaus, etc.). Teilweise in recht lustigen Schreibweisen.

So bekommt man dann sein Bier. Im Tisch gibts gekuehlte Abstellflaechen (Jeder Tisch hat unten einen Stromanschluss) fuer die Bierkruege, die uns eher an Blumenvasen erinnert haben. In Oesterreich wird das Bier so schnell geleert, dass man es nicht extra kuehlen muss, die Koreaner lassen sich anscheinend laenger Zeit. Was auch interessant ist: Beim Gartenbier stand gegruendet 2004, "CASS", das Bier das wir bestelt haben ist gegruendet 1994. Bei uns gibts die ganzen Biermarken seit mehr als hundert Jahren, hier ist alles etwas neuer.

Das ist ein Teil unserer froehlichen Runde. Studenten aus Deutschland, den USA, Russland und natuerlich Oesterreich (bzw. Australien. Ich habe inzwischen aufgegeben meiner Lehrerin zu erklaeren dass ich kein Australier bin. Lustigerweise versteht sie, dass Claudia, die mit mir im Kurs sitzt, aus Oesterreich kommt.).

Was hat sich sonst noch getan. Ich habe mir einen kleinen Bambus gekauft, damit mein Zimmer nicht ganz so leer aussieht. Anbei ein Bild meines Bambus. Das Poster habe ich heute im Elektromarkt in Yongsan bekommen. Naja, ich habs einfach als keiner hingesehen hat abmontiert (Ich fand das Handy auf dem Poster einfach so nett).

Habe mir heute ein Handy zugelegt. Und zwar dieses. Natuerlich von Samsung. Ist einfach praktisch wenn an sich mit wem treffen will oder so (Auserdem kann man dann wie die ganzen Koreaner in der U-Bahn damit herumspielen). Fuer koreanische Verhaeltnisse ein simples Handy. Kein Fernsehen, kein mp3-Player, nur eine schlechte Kamera, etc. Aber ich will ja nur telefonieren.

Tuesday, June 27, 2006

Unsere Wohnung

Heute sind wir endlich umgezogen. Und bis jetzt kann ich nur sagen, das Warten auf unsere neue Unterkunft hat sich gelohnt. Was wir jetzt haben, ist eigentlich eine ganze Wohnung nur fuer uns 3. Mit Wohnzimmer, Bad und 3 Zimmern. Und zahlen tun wir 400.000 Won pro Monat und Person (etwas mehr als 300Euro). Ungefaehr soviel wurden wir im Studentenwohnheim auch zahlen, muessten dort aber unser Zimmer mit wem teilen.
So sieht das Haus von aussen aus:

Und so die Nachbarschaft. Das Haus schraeg gegenueber heisst "Full House". So heisst auch eine bekannte koreanische Fernsehserie (Simon: Werde mal schauen ob 송혀교 da ist).

So sieht unser Wohnzimmer aus. Von hier gehts auf einen Balkon (nuetzlich zum Waescheaufhaengen, hat auch eine tolle Aussicht).

Das hier ist mein Zimmer. Klein aber fein. Wir haben in der Wohnung auch einen Internetanschluss (Stefan hat sein Notebook dabei).

Und hier die Aussicht:


Das riesige Gebaeude ist das Severance Krankenhaus, ein Teil der Yonsei University. Von der Wohnung bis zum Kurs brauchen wir unter 10 Minuten.

P.S. Ich hab jetzt heruagefunden, warum manche Bilder sich nicht mehr vergroessern lassen. Ihr koennt also jetzt wenn ihr auf die Bilder klickt eine groessere Version sehen (um Platz zu sparen allerdings nicht in allzu hoher Aufloesung, aber ihr koennt ja herkommen und es euch selbst ansehen).

Monday, June 26, 2006

1. Kurstag

Da heute der Kurs begonnen hat, mussten wir schon in der Frueh aufstehen. Was mir heute eher schwer gefallen ist, da ich gestern lange ferngesehen habe (Im Fernsehen laeuft zu jeder Tages- und Nachtzeit auf mindestens einem Sender eine Wiederholung von Korea-Togo, Korea-Frankreich oder, seltener, Korea-Schweiz). Auch lustig sich die Englischlernprogramme fuer Koreaner anzusehen. Die Sendungen sind so schlecht, da wunderts mich nicht dass die das kaum koennen. Es gibt hier ueberhaupt eine Menge Lernsendungen (Mathe, 漢字 chin. Schriftzeichen, Physik, etc.), da sollte sich der ORF einmal ein Beispiel nehmen (nicht dass sich allzuviele Oesterreicher fuer chinesische Zeichen interessieren).
In meinem Kurs sitzen ca. 10 Leute. Aus den USA, Israel, Thailand, Hong-Kong, Russland, noch irgendwas, und Deutschland. Die Grammatik, die wir gerade machen kann ich schon (fuer die Koreanologen: Yonsei 1, ab Kapitel 7), aber es ist was neues die ganze Zeit Koreanisch zu hoeren (der Unterricht findet komplett auf Koreanisch statt). Erstaunlicherweise hab ich fast alles verstanden. Das was ich nicht ganz verstanden habe, ist was ich jetzt bis morgen als Hausuebung schreiben soll. Aber ich hab da so eine Idee was gemeint ist. 4 Stunden geschafft, noch 196 vor mir.
Eigentlich sollten wir heute ja umziehen, doch als wir unser Gepaeck den Huegel heraufgeschleppt hatten, wurde uns mitgeteilt, das wir erst morgen einziehen koennen. Wenigstens hat der Regen (der heute Nacht wieder begonnen hat) eine Pause gemacht. Also noch eine Nacht am Boden.

Sunday, June 25, 2006

Stadtspaziergang

Nachdem wir heute wieder lang geschlafen haben (Wenn man drei Monate Zeit hat sich alles anzusehen kann mans ja ruhig gemuetlich angehen) bin ich mit der U-Bahn in die Innenstadt gefahren. Als erstes bin ich zum Cheonggyecheon gegangen. Dieser Fluss durch die Innenstadt war seit 1961 zubetoniert und wurde in den letzten Jahren renoviert (abgedeckt und es wurden rundherum Parks, kleine Wasserfaelle, Springbrunnen und neue Bruecken errichtet). Als ich letztes Jahr hier war war das alles noch eine riesige Baustelle. Jetzt siehts wirklich ganz nett aus. Und am Wochenende sind die Strassen links und rechts davon teilweise Fussgaengerzonen.

Von dort gings weiter zum Jongno Tower (einem Gebaeude von Samsung). Mir gefaellt das moderne Design dieses Gebaeudes besonders gut.

Gleich gegenueber befindet sich wider ein altes Gebaeude (Gerade diese Kombination von Alt und Neu ist, was mir an Seoul so gut gefaellt). Bosingak (Glockenpavillion). Hier hing eine Glocke, welche in der Frueh und am Abend gelaeutet wurde um das Oeffnen bzw. Schlieszen der Stadttore anzukuendigen, bzw. der Bevoelkerung mitzuteilen wie spaet es ist. Heutzutage (da jedes Handy eine Uhr und jeder Koreaner anscheinend mindestens ein Handy hat) ist das nicht mehr noetig und sie wird nur noch zu Neujahr gelaeutet.

> Der erste Ort den ich in Seoul besucht habe war der Tapgol (Pagoden) Park. Als ich letztes Jahr im Mai angekommen bin bin ich als erstes dorthin gegangen. In den 4 Wochen die ich letztes Jahr in Seoul war, war ich noch einige Male dort, da der Park fuer mich immer so eine Oase der Ruhe in dieser Stadt war. Man kann dort alte Maenner beim Kaligraphieren oder Kartenspielen beobachten und sich einfach ein wenig ausruhen. Heute sind ein paar alte Maenner auf mich zugekommen und wollten dass ich ein paar Englische Saetze, die sie mir gegeben haben, korrigiere. Eigentlich wollten sie nur wissen ob die so stimmen. Da stand immer ein kor. Satz und dann die englische Uebersetzung. Die meisten englischen Saetze haben zwar keinen Sinn ergeben, aber das wollten die nicht hoeren. Naja. Hab ihnen dann noch erklaert, dass ich kein Australier bin (was dazu gefuehrt hat dass ich erklaeren musste warum ich in der Lage bin das auf Koreanisch zu erklaeren).

Im Park befindet sich auch ein Denkmal fuer die Verfasser der Unabhaengigkeitserklaerung vom 1. Maerz 1919 (die Erklaerung wurde hier im Park verlesen).

Auf der Jogno ging ich dann weiter in Richtung Dongdaemun (dem groszen Osttor). Auf dem Weg dahin kam ich an einem interessanten Denkmal vorbei. Hier wurde 1896 ein kleines Geschaeft gegruendet, aus dem spaeter der Doosan (두산) Chaebol wurde. Chaebols sind riesige koreanische Mischkonzerne.Im Fall von Doosan bedeutet das folgendes: Sie bauen Panzer, betreiben die koreanischen Burgerking Filialen, stellen Soju und Kimchi her, bauen Kraftwerke, Meerwasserentsalzungsanlagen und vieles mehr. Diese moderne Skulptur wurde 1996 zum 100 jaehrigen Firmenjubilaeum aufgestellt.

Das hier ist das Osttor (동대문, Dongdaemun). Hier in der Naehe gibts einige Kaufhaeuser (z.B. den Doosan Tower) sowie einen Markt fuer Kleidung (der wird allerdings erst in der Nacht so richtig interessant).

Die Anzahl der Koreaner, die mit einem roten Fan T-Shirt herumlaufen, hat sich seit Samstag Frueh uebrigends drastisch verringert. Die T-Shirts werden allerdings noch immer um den selben Preis angeboten. Stefan hatte die Theorie, dass es die jetzt zum Spottpreis geben muesste. Vielleicht aendern sie die "Again 2002" T-Shirts aber auch einfach in "Not Again 2006" um und verkaufen sie in vier Jahren, bei der naechsten WM, wieder.

Gestern bin ich am Nachmittag noch am Unicampus gesessen, als ich von einem Maedchen angesprochen worden bin, die in einem extrem schnellen Koreanisch gesprochen hat (zugegeben, fuer mich ist jedes Koreanisch schnell). Als ich ihr erklaert hab, dass mein Koreanisch nicht besonders gut ist, hat sie (mit kaum vermindertem Tempo) weitergesprochen. Im Endeffekt wollte sie mir nur die neueste koreanische Ausgabe der Zeitschrift 'Wachtturm" (des Magazins der Zeugen Jehovas) geben. Da bevorzuge ich doch die Yonsei Lesebuecher, da stehen die neuen Vokabel wenigstens mit Erklaerungen drinnen. Aber sie war ganz happy wie ichs angenommen und mich bedankt habe. Ich hoffe die erwartet jetzt nicht dass ich Mitglied werde oder so.

Morgen ist der erste Kurstag (da muessen wir frueher aufstehen als sonst, der Kurs faengt um 9 Uhr an). Danach werden wir in unsere neue Bleibe ziehen (Was bedeutet, dass ich ein Bett kriege!! Obwohl in der Zwischenzeit hat sich mein Ruecken schon an den Boden gewoehnt). Ein Bericht darueber sowie Fotos folgen.

Saturday, June 24, 2006

Korea vs. Schweiz

Nachdem ich mich gestern noch mit der notwendigen Ausruestung eingedeckt habe (T-Shirt, Schal, ein Tuch mit lauter koreanischen Flaggen drauf und nicht zu vergessen die Selbstklebetatoos) haben wir uns am Abend im Yeogwan ein wenig ausgerut und ferngesehen. Wir haben ca 50 Kanaele. Angefangen von den bekannten koreanischen (KBS, etc.) bis hin zum US Militaerkanal (Wer an beinahe stuendlichen Updates ueber den Kampf gegen den Terrorismus interessiert ist, sollte da mal reinschauen, ansonsten bringen die gutes Programm, weil sie die besten Sendungen der ganzen US Sender zur Verfuegung haben). Das koreanische Fernsehen war voll mit Fussball (sogar die Wettermoderatorin trug ein rotes Kleid und hatte die Hoerner auf dem Kopf). So kurz nach Mitternacht haben wir uns dann vorbereitet. Was im Endeffekt so aussah:

Normalerweise faehrt die U-Bahn nur bis ca. Mitternacht, gestern allerdings bis 2 Uhr in der Frueh. So kurz nach halb 1 waren wir bei der U-Banhstation, die schon mit jeder Menge rot gekleideter Jugendlicher voll war. Die U-Bahn war voller als es wahrscheinlich in Tokio in der Rush-Hour ist. Wir haben uns aber noch irgendwie reinzwaengen koennen und haben gleich mit ein paar Koreanern geplaudert. Ich weiss nicht, was die wohl mehr erstaunt hat. Auslaender in den Farben des kor. Nationalteams oder dass wir auf ihre Fragen konsequent auf Koreanisch geantwortet haben. Nachdem sich die U-Bahn bei der CityHall Station geleert hat haben wir den Gaensemarsch durch die Station angetreten. Wie wir dann rauskamen bot sich uns ein atemberaubendes Bild. Die Strassen waren voll von blinkenden und leuchtenden Teufeln, die am Boden sitzen. Ueberall Trommelwirbel, Feuerwerk, Haendler die mit ihren Waren (alles vom Bier zum getrockneten Oktopus) durch die Menge liefen, einfach super.

Fuer alle die Seoul kennen: Die Innenstadt vom Gwangwhamun bis praktisch zum Namdaemun war voll mit Fussballfans. Fuer die die Seoul nicht kennen: Da passen eine ganze Menge Leute hin. Die 3 Stunden bis zum Anpfiff verbrachten wir mit Warten, trinken, den immer haeufiger werdenden 대한민국 (Daehanminguk, ROK) Rufen und damit, die Leute rund um uns zu beobachten. Von aelteren leuten, Auslaendern bis zu vielleicht 4 jaehrigen Kindern war so ziemlich alles vertreten. Auf der Videowall wurde einstweilen das Konzert, das vor dem Rathaus stattfand, uebertragen. Waehrend des Spiels gings natuerlich heiss her, erst als die Schweizer das 2:0 erzielten wurde es merklich ruhiger und die ersten fingen an nach hause zu gehen (In der Zwischenzeit war es bereits hell geworden). Wir gingen nach dem Ende des Spiels. Bis ich dann allerdings in Sinchon war, dauerte es ein ganzes Weilchen weil zehntausende andere auch die idee hatten die U-Bahn zu nehmen. So um 7 konnte ich mich dann aber auch hinlegen. Heute NAchmittag bin ich in die Satdt gefahren um Geld abzuheben und Buecher zu kaufen. Meine Bankomatkarte funktioniert naemlich nicht bei allen internationalen Bankomaten hier in Seoul sondern nur bei Citybank und noch einer anderen Bank. Nach dem Geldabheben hab ich gleich was davon wieder ausgeben wollen und bin zum 교보 (Kyobo) Bookstore gegangen. Hab mir gleich ein paar Koreanischbuecher gekauft, darunter ein Vokabelbuch, das mir Simon empfohlen hat. Kosten hier fast nichts, wenn ichs mir in Oesterreich bestelle, zahle ich mindestens das Doppelte, wenn nicht mehr dafuer.

Friday, June 23, 2006

Kurseinteilung, Orientation Meeting

Heute am Nachmittag wurde das Ergebnis des Einstufungstest bekannt gegeben. Ich bin in Level 2, in einer Gruppe mit insgesamt 7 Leuten. Danach gabs noch Vortraege, wie das alles ablaeuft, wann der Kurs beginnt und ein paar generelle Regeln. Z.B. Rauchverbot im Gebaeude oder das man im Gebaeude nur Koreanisch sprechen darf. Macht ja irgendwie Sinn wenn man die Sprache lernen will. In der Begruendung, die im Infofolder steht klingt das dann so: "Please speak only Korean in the classroom and in the school building. Otherwise it may disturb those students who are here to study Korean." Offensichtlich lassen sich da einige schnell aus der Ruhe bringen wenn sie ein bisschen Englisch oder Deutsch hoeren.
Heute Nacht (um 4 Uhr Ortszeit) spielt Korea gegen die Schweiz. Wir haben vor (so wie hundertausende Koreaner) uns das Spiel im Stadtzentrum anzusehen. Ist ja vielleicht die letzte Chance die Koreaner spielen zu sehen (auch wenn hier natuerlich jeder davon ausgeht dass Korea gewinnt). Jetzt muessen wir uns noch passende T-Shirts mit Slogans wie "Be the reds", "Again 2002" oder einfach nur 대한민국 (Republik Korea) kaufen. Lederhosen, Alphoerner, Ricola Zuckerl und aehnliches sollten wir besser im Quartier lassen. Koennte sonst zu unangenehmen Konfrontationen fuehren. Also besser als koreanischer Fan ausgeben und kein Deutsch sprechen (Ich moechte einem euphorischen Koreaner nicht den Unterschied zwischen der Schweiz und Oesterreich erklaeren muessen). Ansonsten gibts hier alle moeglichen und unmoeglichen Fanartikel zu kaufen. Mein Favorit sind die roten Hoerner (das koreanische Team wird auch als die roten Teufel bezeichnet). Auf Knopfdruck fangen die dann zu leuchten und zu blinken an. Dann gibts noch jede Menge Flaggen, Dreizacke, Tuecher, etc. Alle paar Meter steht hier in Sinchon ein Stand wo man sich mit sowas versorgen kann. Werde da also jetzt gleich mal hinschauen.

Thursday, June 22, 2006

Yongsan Elektromarkt

Der Regen hat heute Nacht aufgehoert, und die Temperaturen waren auch recht angenehm. Wir haben etwas laenger geschlafen und sind dann mit der U-Bahn nach Yongsan gefahren. Dort gibts einige riesige Elektromaerkte, wo man auf 8 Stockwerken von Handies, mp3-playern, Kimchikuehlschraenken, Reiskochern mit mehr Displays und Knoepfen als ein Handy, alles nur erdenkbare Elektrozeugs bekommt.


Sind dann dort Essen gegangen.해물라면 Haemul-Ramyeon (Nudelsuppe mit Meeresfruechten) um 4000 Won (also etwas mehr als 3 Euro). Hat heute auch ganz gut funktioniert, das zu bekommen was wir wollten. Auch wenn die Dame im Lokal wie sie uns "Auslaender" gesehen hat, uns nach draussen zu der Vitrine mit den Wachsmodellen des Essens fuehren wollte, damit wir ihr zeigen koennen was wir wollen. Sie hat dann aber eingesehen, dass wir ihr das auch auf Koreanisch erklaeren koennen.
Gestern wie wir essen gegangen sind war das nicht so einfach. Anstatt uns einfach zu sagen, dass es das Gericht, das wir auf der Speisekarte ausgesucht haben, nicht gibt (was wir auf Koreanisch verstanden haetten) haben die einen Kellner geschickt, der versucht hat Englisch zu sprechen, was das ganze nur unnoetig verkompliziert hat. Hat uns echt erstaunt, dass wir mit unseren Koreanischkenntnissen eine Wohnung mieten konnten, aber Probleme haben Reis und Gemuese zu bestellen. Aber solche Situationen sind (fuer uns zumindest) im Nachhinein immer recht lustig.
Wir fallen hier ja gleich auf, unter anderem weil man fast keinen Koreaner findet, der kurze Hosen traegt. Wir kommen uns echt underdressed vor. Heute Abend werden wir mal die Gegend rund um die Hongik University erkunden, da gibts so wie hier in Sinchon jede Menge Bars und so weiter.

Wednesday, June 21, 2006

Regenzeit, Einstufungstest

Heute Nacht hat (mit zweitaegiger Verspaetung) offensichtlich die Regenzeit begonnen. Ueberall wohin man sieht Koreaner mit Regenschirmen. Also haben wir uns heute auf den Weg zur Yonsei Universitaet gemacht. Der Campus ist ziemlich gross, aber es gibt genug Plaene und Schilder, und ich hab noch ungefaehr gewusst wo das KLI (Korean Language Institute) Gebaeude ist. Vor dem eigentlichen Test wurden alle in einem grossen Auditorium versammelt, dann gabs eine Erklaerung. Zuerst nur auf Koreanisch, dann zum Glueck auch auf Japanisch (was Stefan versteht) und Englisch (was wir alle verstanden haben). Zum Test wurde man in Kleingruppen aufgeteilt und in die Klassenzimmer geschickt, wo man einen mehrere Seiten langen Testbogen erhielt. Die Uebungen waren mehr oder minder die selben wie im Yonsei Textbuch (also hatte das manchmal recht langweilige Ausfuellen dieser Zettel in den Freitagssstunden von Koreanisch I doch seinen Sinn). Allerdings ist nach ein paar Uebungen Schluss. Man kennt die Vokabeln und Grammatik einfach nicht. Naja, dann gabs ein Gespraech (um zu sehen ob man einen graden Satz herausbringt). Mal schauen was da rauskommt. Meine Interviewerin hat gleich mal Austria mit Australia verwechselt (wird mir hier noch oefter passieren). Am Freitag erfahren wir die Kurseinteilung, am Montag gehts mit dem Kurs los. Nach dem Test waren wir essen, und jetzt sitze ich im PC bang (Internetcafe) und schreibe das hier.

1. Tag, Unterkunft suchen


Aufstehen um 8 Uhr, so ein Boden ist doch haerter und unbequemer als es den Anschein hat. Aber mein Ruecken wird sich schon dran gewoehnen, oder wir finden eine Unterkunft mit Bett. Nach einem kurzen westlichen Fruehstueck (Wir haben beschlossen am 1. Tag brauchen wir noch kein Kimchi in der Frueh) haben wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft gemacht. Nachdem wir ja am Abend davor eine Menge Hasuks gefunden haben, wollten wir die mal durchprobieren. Im ersten war haben wir eine aeltere Frau getroffen. Dass sie keine Zimmer frei hat haben wir grad noch verstanden, danach hat sie aber irgendwas von Badezimmern gemeint, sehr konfus, und wir sind ganz schnell weiter. Im zweiten war niemend zu Hause, also das naechste probiert. Die Frau dort hat zuerst gegalaubt wir wollen zu dritte ein Zimmer, wir haben ihr aber doch schnell klarmachen koennen, dass wir 3 Zimmer wollen. Sie hat uns aus dem Haus zu einem etwa 2 min. entfernt liegendem Haus gefuehrt und uns dort eine Wohnung mit 3 Zimmer, einem Wohnzimmer und einem Bad gezeigt. Sie hat gemeint naechsten Montag koennen wir sie haben (pro Person knapp unter 400.000 Won oder so, aber es wird billiger weil wir kein Essen wollen: auf die Art sind wir flexibler). Hat uns allen auf Anhieb gut gefallen. Die Lage ist super (nur ein paar Minuten bis zur Yonsei University, ruhig gelegen). Also nehmen wir sie. Wir haetten sicher was anderes auch finden koennen, aber wenns so einfach geht. Sobals wir eingezogen sind, werd ich Fotos hier posten.
Danach haben wir geklaert, dass wir bis Montag im Yeogwan bleiben koennen. Als naechstes sind wir in die Innenstadt gefahren. Fussball ueberall.


Auf jedem Gebaeude mindestens ein grosses Plakat, sogar in recht noblen Geschaeften laufen die Verkauferinnen mit "Be the reds" T-Shirts herum. echt lustig. Wir sind zur Tourismus Info genagne, und haben uns mal mit Plaenen und Prospekten eingedeckt. Danach Essen im Lotte Dep. Store (meine heissgeliebten Wangmandus). Ein Spaziergang durch Insadong hat diesen ersten Stadtausflug dann beendet. Am Nachmittag und Abend haben wir dann fuer den Einstufungstest brav Koreanisch gelernt.

Anreise

Am Sonntag Nachmittag sind wir (Stefan, Claudia und ich) mit Emirates von Wien nach Dubai geflogen. Der Flug war ganz angenehm, gutes Essen, Bordunterhaltungssystem, etc. Dazu kam, dass der Flieger nur ca. zur Haelfte voll war. Wie dann die eine koreanische Stewardess, ich meine Flugbegleiterin, gesehen hat, dass wir drei mit Reisefuehrern von Seoul dasitzen haben wir noch ein wenig mit ihr geplaudert (grossteils auf Englisch allerdings). In Dubai haben wir 3 Stunden gewartet, gottseidank haben die da recht bequeme Liegen. Dann gings weiter nach Seoul (8 1/2 Stunden). Der Flug war ueber Nacht, da konnte ich wenigstens etwas schlafen.
Naja, um 17 Uhr Ortszeit sind wir dann in Seoul angekommen, Einreise, Gepaeck holen und den naechsten Bus in die Stadt, genauer gesagt nach 신촌 (Sinchon) nehmen. (Fuer alle Koreanologen: ich werde hier im Blog das New Government Umschrift System benuetzen, ich mag MC-R nicht). Dort ausgestiegen gabs eine Diskussion mit dem Busfahrer, weil die am Flughafen einen ID Tag auf Stefans Koffer gelebt haben, ihm aber nicht die andere Haelfte gebene haben, jetzt wollte der Busfahrer ihm seine Tasche nicht geben. Nach einiger Diskussion (Englisch und Koreanisch) haben wir die Sache aber klaeren koennen. Nun standen wir also in Sinchon und es wurde langsam dunkel. Also machten wir uns auf die Suche nach einem Quartier fuer die erste Nacht. Nach einigem Herumlaufen haben wir etwa 25 Hasukjips gefunden (dort werden Raeume fuer Studenten fuer laengere Zeit vermietet. So etwas wollen wir dann auch suchen, nur nichtt fuer die erste Nacht). Also weitergesucht, mit den schweren Koffern ein paar Huegel hinauf und hinabmarschiert. Wir haben uns schon darauf eingestellt, die Nacht in einem Motel zu verbringen (die hatten aber den Anschein, dass die Zimmer eher nur stundenweise vermietet werden), als wir doch ein 여관 Yeogwan gefunden haben. Kurz darauf hatten wir zwei Zimmer und konnten eine Dusche nehmen (Falls man das Rinsal, das da aus dem Duschkopf kommt, als Dusche bezeichnen kann). Spaeter am Abend erkundeten Stefan und ich noch ein wenig die Gegend. Echt lustig wieder da zu sein. Da gibts einige Punkte und Lokale an die ich mich erinnere. Nach der recht langen Anreise sind wir dann muede ins Bett gefallen. Ach ja, wir haben ja keins. Das Zimmer von Claudia hat eins, Stefan und ich schlafen (ganz koreanisch) am Boden.