Wednesday, October 29, 2008

Nordkorea

Da ich ja auch täglich die Nachrichten in Österreich verfolge, fand ich die folgende Nachricht auf orf.at neulich recht interessant:

Wegen einer Flugblattaktion hat Nordkorea mit der vollständigen Zerstörung des südlichen Nachbarlandes gedroht. Die "Marionettenregierung" in Seoul solle daran denken, dass ein nordkoreanischer Angriff den Süden nicht nur in Brand setzen, sondern in Trümmer legen werde. Das militärische Potenzial Nordkoreas übersteige jegliche Vorstellungskraft.

Auf unserem Besuch auf der US Luftwaffenbasis in Osan vor ein paar Wochen haben wir einmal eine Vorstellung davon bekommen, was denen im Norden so blüht, sollten sie versuchen ihr "Potential " hier im Süden zu entfalten. Das Interessante dabei ist, dass diese neuerlichen Drohungen hier im angesprochenen Südkorea keine Schlagzeile waren, da so etwas alle paar Wochen bis Monate (je nach Zustand der innerkoreanischen Beziehungen) vorkommt.

Aber hier auch zwischen uns Studenten und in Gesprächen mit unseren Professoren ist der Gesundheitszustand von Kim Jong-Il natürlich ein Thema. Es tauchen ja beständig neue Gerüchte und Geschichten auf, was aber alle darin bestätigt, dass so ziemlich jede Schlagzeile Kaffeesudlesen ist.

Saturday, October 18, 2008

Malen im Nationalmuseum

Am Freitag waren wir mit dem Sprachkurs im Koreanischen Nationalmuseum. Das Museum befindet sich in einem 2005 eröffneten über 400m langen Gebäude.



An diesem Tag waren auch zahlreiche Schulklassen im Museum, so dass es recht überlaufen war. Für die Schüler schienen wir Ausländer aber ohnehin die größere Attraktion zu sein. Ein kleines Mädchen ist dann zu unserer Gruppe gelaufen, hat den Fotoapparat gezückt und ein Foto von uns gemacht. Unsere Sprachlehrerin hat ihr dann angeboten ein Foto von ihr gemeinsam mit den Ausländern zu machen, worauf das Mädchen ganz glücklich war und wahrscheinlich die Ausländer für eine größere Attraktion hielt als all die Nationalschätze und Kunstgegenstände im Museum selbst.


Ich war ja schon mit meiner Klasse auf der Sogang University im März hier. Damals hatten wir die Wahl ob wir als "kulturelle Aktivität" Fächer oder Holzschachteln bemalen. Damals habe ich mich glücklicherweise für den Fächer entschieden (Resultat), denn diesmal hatten wir keine Wahl und mussten die Holzbox bemalen.


Anscheinend wird man als Sprachstudent in Korea immer wie ein Volksschulkind behandelt und muss basteln und singen. Letzte Woche haben wir unter anderem eine Stunde lang koreanische Lieder (eigentlich verschiedene Versionen eines Liedes, des Volkslieds "Arirang") gesungen und am Donnerstag mussten wir in der letzten Unterrichtsstunde vor zwei anderen Klassen ein Theaterstück aufführen. Und uns danach die Inszenierungen der beiden anderen Klassen ansehen. Aber unsere war die lustigste, da ich mir (in meiner Funktion als Klassensprecher) erlaubt habe das Drehbuch etwas abzuändern und einige lustige Szenen einzubauen. So hat in unserer Aufführung der mittelalterliche Bauer eben ein Handy gehabt.

Sunday, October 12, 2008

Viele, viele Flugzeuge

Der Wetterbericht für dieses Wochenende sagte 23 Grad und strahlenden Sonnenschein voraus. Was für eine Gelegenheit also, die Ruhe und gute Luft hier am Campus gegen Turbinenlärm und Kerosingeruch zu tauschen. Auf dem US Luftwaffenstützpunkt in Osan (etwa 50km südlich von hier) fand dieses Wochenende eine Airshow statt.
Osan ist eine der beiden großen Militärbasen der US Luftwaffe in Korea. Von Seoul aus in 1,5 Stunden mit der U-Bahn und Taxi zu erreichen. Vor einigen Wochen habe ich im Internet etwas über diese Veranstaltung gelesen und habe mit Jay, der mein Interesse an allem was fliegt teilt, beschlossen dort vorbeizuschauen.


Auf der Basis gab es eine Menge verschiedener Luftfahrzeuge zu bewundern, so auch diesen Jet, der hier in Korea von Korean Air Industries hergestellt wird (was die Koreaner nicht so gerne erwähnen, ist, dass die Technologie dazu großteils aus den USA stammt).




Neben den am Boden ausgestellten Flugzeugen und Hubschraubern gab es auch eine Menge Flugvorführungen von Flugzeugen der US Air Force und der koreanischen Luftwaffe. Die größte Vorführung haben wir dann auf unserem Heimweg noch vom Bahnhof ausverfolgen können, als die 8 Flugzeuge, die simulierte Angriffe auf die Basis flogen, mehrmals im Tiefflug über dem Bahnhof umgedreht haben.


Hier ist klar, auf wessen Militärbasis man sich befindet. Außerdem waren alle Schilder auf Englisch und die Preise in Dollar und Won angeschrieben.


Am Nachmittag sind wir ziemlich müde nach Seoul zurückgefahren, wo wir dann später noch mit anderen Freunden essen waren und den Abend in unserem Stammlokal mit ein paar Bierchen ausklingen haben lassen.

Tuesday, October 07, 2008

Wanderung Nachtrag

Und hier als Nachtrag noch unser Gruppenfoto:

Sunday, October 05, 2008

Bukhansan Wanderung

Nachdem ich die ganze letzte Woche eher schlecht gelaunt war, kam Marcos Einladung auf eine Wanderung am Bukhansan mitzugehen sehr gelegen. Der Bukhansan ist der Berg (eher eine Bergkette) im Norden Seouls. Die höchsten Gipfel sind etwas über 800m hoch.
Also haben wir uns um 8:30 bei einer U-Bahnstation im Norden Seouls getroffen. Wir das waren Hae-Kyu (ein Freund von Marcos Freundin, der heute unser "Bergführer war), Mascha, Jay, Gijs, Marco und ich. Das Wetter war perfekt, da es nicht zu heiß (ca. 22-24°) und etwas bewölkt war.

Hier sind Marco und Gijs. Man betrachte Gijs modischen Strohhut.


Jay und Mascha:


Ein letzter Blick zurück auf die Stadt:


Stellenweise ging es entlang einer rekonstruierten Befestigungsmauer. Der Bukhansan war der nördliche Schutzwall für Seoul:


Einer der Kommandotürme der alten Festungsanlagen:


Tolle Aussicht auf die Berggipfel. Berge in Korea sehen einfach anders aus, als bei uns in Österreich:




Hier unser geduldiger Bergführer, der sich die Frage "Wie lange gehen wir noch" heute des öfteren anhören musste:


Marco vor der Stelle mit der besten Aussicht:


An dieser Stelle musste man über einige schmale Passagen von glatten Felsen klettern. Schwer genug, aber da einiges loswar, kamen uns dauernd Gruppen von Koreanern entgegen. Wandern ist vor allem bei den älteren Koreanern ein beliebtes Hobby. Man bemerkt auch, dass die Leute alle top ausgestattet sind und mit spezieller Wanderkleidung herumlaufen, während wir einfach bequeme Kleidung anhatten. Und manche Koreaner scheinen, dem Ausmaß an Gepäck nach zu urteilen, auch für eine Hochgebirgsexpedition gerüstet.




Diese Ansicht hat uns sehr gut gefallen, da sie uns an berühmte koreanische Landschaftsgemälde erinnert hat:


Wir haben dann beschlossen nicht bis ganz auf den Gipfel zu gehen, da wir schon etwas müde waren und wir schon von weiter unten eine lange Schlange von Koreanern sehen konnten, die sich wie Ameisen in Richtung Gipfel abmühten. Etwas weiter unten sind wir eingekehrt und haben uns bei Makgeolli (aus Reis hergestellter Alkohol), Tofu und Kimchi gestärkt. Auch ein Unterschied zu einer Brettljausn.


Insgesamt sind wir knapp 6 Stunden gewandert, mit Pausen hats 7 Stunden gedauert. Total erschöpft sind wir mit dem Bus wieder Richtung nächster U-Bahn gefahren. Ich war dann noch bei Marco in Sinchon, wo wir gemeinsam mit Gijs nach einer ausgiebigen Dusche Essen gegangen sind.

Friday, October 03, 2008

Klassenabend

Am Mittwoch hatten wir im Sprachkurs die mündliche Zwischenprüfung, gestern die schriftlichen. Und da heute kein Unterricht ist, haben wir beschlossen gemeinsam auszugehen. Bis auf zwei sind dann auch alle gekommen. Wir haben uns um 18:30 in Sillim, in der Nähe der Uni getroffen und sind in ein Dak-Galbi Restaurant gegangen. Dak-Galbi ist gegrilltes Hühnchen. Man bekommt das Hühnerfleisch und Gemüse und grillt es dann am Tisch in einer riesigen Pfanne:



Danach sind wir alle in ein Board-Game-Cafe gegangen. Das ist ein Cafe mit einer riesigen Auswahl an diversen Spielen (wohlgemerkt keine Computerspiele sondern richtig altmodisch Brett- und Kartenspiele). Dort haben wir 1,5 Stunden lang diverse Spiele gespielt und es sehr lustig gehabt. Im Cafe gab es auch genügend große Plastikhämmer, da es anscheinend so üblich ist, dass der Verlierer damit geschlagen wird.



Einige von uns sind danach noch in ein nahegelegenes Hof (so heißen hier die Bierlokale) gegangen und haben den Abend bei einigen von diesen Dingern ausklingen lassen: