Die Uhr ein Jahr zurückdrehen

Am Dienstag hat für viele meiner Freunde das Studienprogramm der Korea Foundation geendet. Am Abend haben wir uns ein letztes Mal in Marcos Wohnung getroffen. Später am Abend bin ich mit ein paar Freundinnen ins Noraebang singen gegangen.

Marco hat mich eingeladen die letzte Nacht wieder in meiner alten Wohnung zu verbringen und gemeinsam haben wir alle Möbel wieder so hingestellt, wie sie im März bei unserem Einzug waren. Alle Küchenutensilien und anderes Zeug hatten wir bereits unter unseren Freunden aufgeteilt, und so sah die Wohnung so leer aus, wie zu Beginn. Es war ein sehr seltsames Gefühl. Nachdem wir noch bis vier Uhr geplaudert hatten, sind wir dann ein letztes Mal in der Wohnung eingeschlafen. Nach dem frühen Aufstehen sind wir noch gemeinsam frühstücken gegangen bevor ich Marco noch zum flughafen begleitet habe. Er ist für die letzten Tage noch nach Jeju, der Insel im Süden Koreas, geflogen. Momentan ist er aber wieder in Seoul und wir werden uns bevor er am Mittwoch nach Spanien zurückfliegt noch einmal treffen.

Weihnachtspost im Februar

Im Dezember hat uns Mascha, die seit November wieder zurück in Berlin ist, geschrieben, dass sie uns ein Weihnachtspaket geschickt hat. Wir haben uns schon sehr darauf gefreut aber Weihnachten kam doch das Paket nicht. Wir haben schon vermutet, dass sich ein paar koreanische Postbedienstete ein schönes Fest gemacht haben. Vor ein paar Tagen ist es dann aber angekommen und wir haben die Weihnachtsdekoration und die Kekse bekommen. Gutes Timing, da ab Freitag alle aus dem Gebäude ausgezogen sein werden, und wir das Paket sonst nie bekommen hätten.

Am Dienstag endet das Korea Foundation Programm, in dem ich die ersten 6 Monate studiert habe. Das bedeutet, dass viele meiner Freunde diese Woche oder nächste Woche wieder nach Hause fliegen. Also gibt es eine Menge Abschiedstreffen. Marco und ich sind dabei unsere diversen Einrichtungsgegenstände und Küchenuntensilien an diverse Freunde zu verschenken. Lampe und Kleiderständer haben wir schon angebracht, die Küchenausstattung bekommt Jay und den Wireless-Router haben wir verkauft und mit dem Geld werden wir morgen essen gehen.

Hier ein Foto, das Marco unlängst gemacht hat. Sergio, der Taekwondolehrer ist, hatte ihn gebeten:


Und dieses Foto habe ich unlängst in der Chosun Ilbo gefunden. Für mich ist es ein super Beispiel für die verbindung von Tradition und Moderne, die mir in Korea so gut gefällt.

Everland

Das hier ist nicht Venedig, sondern der Everland Vergnügungspark südlich von Seoul. Everland ist einer der größten Parks dieser Art und so quasi das koreanische Disneyland. Everland ist (wie so vieles hier in Korea) Teil der Samsung Firmengruppe.

Eigentlich hat mich Mihye eingeladen mit ihr und ihrer Familie, die gerade zu Besuch war, Skifahren zu gehen, aber dann hat sie ihre Pläne geändert und wir sind nach Everland gefahren. Von Seoul aus ist man in ca. 50 Minuten mit dem Bus beim Park. Schon beim Eingang sieht man den Campanile und eine Moschee. Das einzige was fehlt sind die überdimensionalen Mickeymäuse.

Everland ist in mehrere Bereiche (unter anderem Europa, Afrika, Amerika) aufgeteilt. Wir sind zuerst in den Afrika-Teil gegangen, der ein riesiger Tierpark ist. Nachdem wir allerlei afrikanisches Getier und diverse Affen besucht haben, haben wir die Safaritour gemacht.

Nach ca. 30 Minuten Wartezeit nahmen wir im Safaribus Platz. Als der Bus durch die Schleuse in den Tierbereich gefahren ist, fühlte ich mich an Jurassic-Park erinnert, aber hier gab es nur "normale" Tiere zu sehen und keine Saurier.

Nachdem da ca. alle 2 Minuten ein Bus vorbeifährt, sind die Menschen für die Löwen hier keine Attraktion mehr.

Das hier ist ein Liger. Eine Kreuzung aus Löwe und Tiger.

Auch die Bären ließen sich durch die Besucher nicht aus der Ruhe bringen.

Hier der europäische Teil von Everland. Eine bunte Mischung aus alpin aussehenden Häusern, deutschen Aufschriften sowie ungarischen und dänischen Flaggen.

Das "Alpine Kitchen" Restaurant bietet allerdings nur koreanische Speisen an.

Als nächstes sind wir rodeln gegangen:

Danach haben wir noch verschiedene andere Rides gemacht (z.B. 3D-Kino, Geisterbahn) und ich bin dann auch zum ersten Mal seit langem wieder mit einer Achterbahn gefahren.

Alles in allem haben wir 8 Stunden in Everland verbracht, und es war echt lustig. Allerdings haben wir in dieser Zeit nur etwa die Hälfte des Parks gesehen, da ein Tag für Everland nicht ausreicht.

Besuch und Seoul zu Neujahr

Ende Jänner war eine Freundin von mir mit ihrem Freund für eine Woche zu Besuch in Seoul. Gemeinsam sind wir zum Gyeongbokgung, dem Hauptpalast in Seoul gegangen. Kurz zuvor hatte es noch heftig geschneit, doch als wir ankamen, war das Wetter eigentlich sehr nett.

Die Teiche im Palast waren natürlich alle zugefroren.

Wir sind durch den Palast gewandert und haben uns dann in ein Cafe gesetzt. Nach dem Aufwärmen haben wir dann noch das National Folk Museum besichtigt.

Da es das Wochenende vor dem chinesischen Neujahr war, waren im Park des Palasts Stationen eingerichtet, bei denen man traditionelle koreanische Spiele spielen konnte. Und auf dem zugefrorenen Teich im hinteren Teil des Palasts spielten Kinder und Erwachsene auf der Eisfläche.

Am Montag war dann Seollal, das traditionelle Neujahr. Am Abend gab es im Officetel eine Party zu der ich auch meine Freunde aus Wien eigeladen hatte. Marco und ich haben Kalbi (mariniertes Fleisch) vorbereitet und jeder hat etwas mitgebracht (Kimchi, Beilagen, Nudelgerichte, Getränke). Wir haben dann auch ganz traditionell Yunnori gespielt. Das ist eine koreanische Variante von Mensch-ärgere-dich-nicht, bei der man statt zu würfeln vier Holzstäbe in die Luft wirft und dann je nach dem wieviele auf der Vorderseite landen, weitergehen darf. Am nächsten Tag waren wir dann noch im Dr. Fish Cafe. Das in Sinchon existiert zwar nicht mehr, aber ich habe schon zwei neue gefunden.