Monday, April 13, 2009

Ostern im Bukhan Nationalpark

Ostern ist hier in Korea ja keine große Sache. Keine Osterhasen, nur Kimchi und Reis. Letztes Jahr habe ich am Ostersonntag meine Videodialoge für den Koreanischunterricht gedreht und am Abend hatten Marco und ich einige unserer Freunde zum Abenessen eingeladen.

Dieses Jahr war ich am Ostersonntag mit Mihye im Bukhansan Nationalpark nördlich von Seoul wandern. Vor ein paar Tagen hat sie gemint, dass sie mit mir zum Dobong-Berg wandern gehen will. Sie würde Sandwiches machen, den Rest soll ich vorbereiten. Dazu gehörte vor allem einmal herauszufinden wo das überhaupt ist, welche Routen man dort wandern kann, etc. Und wiedereinmal war mir Naver, eine koreanische Suchmaschine (quasi das Google von Korea), eine große Hilfe, da ich dort in der Frage&Antwort Sektion eine Menge Wandertips für diese Gegend gefunden habe.

Der Ausgangspunkt unserer Wanderung war die Dobongsan U-Bahnstation ca. 1 Stunde nördlich des Stadtzentrums (also ca. 1h40 entfernt von der SNU). Schon in der U-Bahn war uns klar, dass wir sicher nicht die Einzigen sein werden, die da wandern wollen. Wandern ist hier ein Hobby der Generation 40-50+. Nur selten trifft man auf den Bergen jemanden, der nicht dieser Altersgruppe angehört. Außerdem ist der typische Koreaner so ausgestattet, als wäre der nächste Stop das Everest-Basislager. Bergschuhe, Funktionsbekleidung (typischerweise schwarze Hose und buntes Oberteil) und ein kleiner Metallbecher für Wasser (oder Soju), der an den Rucksack gehängt wird.


Hier die Route die ich geplant hatte (und die wir auch gewandert sind). Die km Angaben sind Luftlinie, da in Korea die Berge aber eher steil sind und man zick-zack hinaufwandert, sind die Angaben eher frustrierend, da man wenn man ein Schild mit "Noch 200m" sieht, nicht unbedingt gleich da ist.


Anfangs ging es gemütlich dahin:



Doch kurz vor Erreichen des Gipfels wurde das ganze eher zu einer Kletterpartie:

Einer der Gipfel:


Die letzten steilen Meter hinauf zum Gipfel. An den steilen Stellen waren geländer bzw. Seile angebracht:



Danach haben wir uns ein schönes Plätzchen gesucht und unsere Jause gegessen. Sandwiches von Mihye (Thunfisch und Aal), Äpfel und zwei (Oster)Eier.


Der Weg bergab:

Frühling:


Eine große Felsfläche, auf der viele Koreaner das schöne Wetter zu einer kurzen Rast genützt haben:




Der Weg hinunter war steil und rutschig, so dass wir beide je einmal gestürzt sind. Jetzt weiß ich, warum Koreaner beim Wandern lange Hosen und viele auch Handschuhe tragen. Ich hatte kurze Hosen an, aber auch mein Erste-Hilfe Set mit Desinfektionsspray und so weiter im Rucksack.

Nach 5 Stunden fast wieder am Ausgangspunkt:


Danach haben wir uns noch mit einer Freundin von Mihye getroffen, sind Abendessen gegangen und haben dann einen Spaziergang am Hanfluss gemacht: