Haareschneiden und Logik
Heute war ich wieder beim Frisör. Es gibt einen auf der Uni, da kostet das Haareschneiden ca. 2 Euro. Ich war einmal bei dem Frisör auf der Yonsei Universität, der hat ein ähnliches Preisniveau. Und dort dauert ein Haarschnitt dann 5 Minuten und man hat den Eindruck die Angestellten hätten ihre Ausbildung beim Koreanischen Militär absolviert. Ich weiß gar nicht, ob die überhaupt Scheren verwenden, oder nur den Rasierapparat.
Also gebe ich gerne mehr Geld für einen netteren Haarschnitt (der dann auch mehr als eine halbe Stunde dauert) aus. Wobei mehr Geld in diesem Fall 3,3 Euro sind. Ja, für das was ich für einmal Haare schneiden in Wien zahle, kann ich hier ein Jahr lang alle 2 Monate einen Haarschnitt bekommen. Und die Mitarbeiter bei dem Frisör hier kennen mich inzwischen schon. Die eine Mitarbeiterin ist wie sie mit einer Kundin fertig war, zu mir gekommen und hat mich gefragt wie ich denn mit dem Grün-Tee-Haarshampoo zufrieden bin, das sie mir letztes Mal empfohlen hat. Ein wirklich super Shampoo, da werde ich vor meiner Abreise noch ein paar Flaschen kaufen.
Vieles hier in Korea kommt mir unlogisch vor (z.B. wäre es doch manchmal einfacher mit Gabeln zu essen und bequemer auf Sesseln statt am Boden zu sitzen), aber beim Frisör stehe ich auf der Seite der koreanischen Logik. Mir ist in Wien nie klar gewesen, warum sie einem die Haare vor dem Schneiden waschen. Erstens schneiden sie dann die frisch gewaschenen Haare weg (nachher müsste man ja viel weniger Haar waschen), und außerdem hat man dann nachher immer noch die Haarreste am Kopf, die man sich selbst rauswaschen muss. Hier in Korea (zumindest in dem Frisörsalon in Sillim den ich besuche) folgen sie meiner Logik und waschen die Haare nach dem Schneiden.
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