Tuesday, December 16, 2008

Meine Kurse auf der GSIS 3/4

Das Semester ist vorbei, jetzt komme ich wieder dazu Blogeinträge zu schreiben. In den nächsten Tagen werde ich versuchen die Ereignisse der letzten zwei arbeitsreichen Wochen nachzuholen.

Aber zuerst einmal werde ich über die beiden anderen Kurse schreiben, die ich dieses Semester besucht habe.

Understanding East Asia (Mittwoch 14:30-17:30)

Dieser Kurs wird von Prof. Park gehalten. In der Kursbeschreibung im Internet stand, dass dieser Kurs nur von Studenten der GSIS besucht werden kann, also keine Studenten anderer Fakultäten zugelassen sind. Da ich ja auch ofiziell Student der GSIS bin kein Problem. In der ersten Stunde hat der Professor aber nachdrücklich alle Austauschstudenten zum Verlassen seiner Lehrveranstaltung aufgefordert und gemeint, dass das eine schwierige Lehrveranstaltung mit einem hohem Arbeitsaufwand ist, und es speziell für die Austauschstudenten eine leichtere Lehrveranstaltung zu diesem Thema gibt. Daraufhin haben die ca. 6 Austauschstudenten den Hörsaal verlassen und ich bin zum Prof. gegangen und habe ihm erklärt, dass dieser Kurs zu meinem Fachgebiet passt und ich daher vorhabe diesen Kurs zu belegen. Daraufhin hat mir der Professor gesagt, dass ich ruhig bleiben kann.

In der ersten Hälfte des Kurses wurden verschiedene Themen zu Ostasien durchgenommen. Unter anderem Generationswechsel in der Chinesischen Führungsspitze, die wirtschaftliche und politische Entwicklung Japans, der Aufstieg Chinas, Zivilgesellschaft in Ostasien und Koreas Rolle in Ostasien. Die zweite Hälfte des Kurses beschäftigte sich mit der regionalen Integration in Ostasien. Für jede Stunde war ein umfangreiches Kurspaket zu lesen, und jede Woche gab es eine andere Gruppe von Studenten, die eine kurze Zusammenfassung geben musste und danach die Diskussion leiteten. Mehrere Male hat der Professor andere Professoren und externe Experten eingeladen über ihr Fachgebiet zu referieren.

Das Witzigste am ganzen Kurs war, dass Prof. Park bis zum Schluss unbeirrbar der Meinung war, dass ich aus Deutschland komme. Daher habe ich viele Fragen bekommen, wie irgendwas in Deutschland ist, oder wie die Deutsche Position zu bestimmten Themen sei. Ich habe immer mit "Ich komme zwar nicht aus Deutschland sondern Österreich, aber ich werde versuchen Ihre Frage so gut es geht zu beantworten." geantwortet. Für alle anderen Studenten, die sehr schnell mitbekommen haben, wo ich herkomme war es wahnsinnig lustig, und am Schluss des Semesters konnten sie sich ihr Lachen nicht mehr verkneifen.

Für die Vorbereitung auf die vom Stoffgebiet recht umfangreiche Prüfung haben wir eine große Lerngruppe gebildet, in der jeder ein Kapitel auf zwei A4 Seiten zusammengefasst hat. Dadurch haben wir zusammen eine wirklich brauchbare Zusammenfassung bekommen. Zusätzlich zu der Prüfung musste jedes Team eine 20minütige Präsentation halten, wobei mein Team sich die Entwicklung des Tourismus in Ostasien angesehen hat, und wir darüber referiert haben.

Was mir an diesem Kurs besonders gut gefallen hat war, dass es vor allem gegen Ende des Semesters sehr gute und interessante Diskussionen gab. Da beim Thema "Regionale Integration" meistens die EU als Beispiel herangezogen wird, hat der Professor besonders versucht die europäischen Studenten (außer mir gab es zwei andere) einzubinden. Dabei ist uns klar geworden, dass die Koreanischen Studenten eine recht einseitige, positive Sicht auf die EU haben, und über die Probleme und Hindernisse der EU fast nichts wussten. Das hat uns zu dem Schluss geführt, dass das Marketing-Team der EU in Korea wirklich gute Arbeit leistet.