Thursday, May 29, 2008

Cheongsando (2)

Um 7 Uhr in der Früh bin ich los und mit der U-Bahn zum Expressbus-Terminal, das sich im Süden Seouls befindet, gefahren. Dort habe ich mir mein Ticket für den direkten Bus nach Wando, im Süden Koreas (in der Provinz Jeollanamdo), gekauft. Der Bus war ein Luxus-Klasse Bus. Das bedeutet, das pro Reihe nur 3 Sitze sind, die man wie bei der Businessklasse im Flieger sehr weit nach hinten neigen kann. Da der Abstand zwischen den Reihen echt groß ist, hat auch wenn man sich zurücklehnt die Person hinter einem noch mehr als genügend Platz. Der Fahrpreis für die knapp 6 stündige Fahrt war 20€.

Auf der Fahrt machte der Bus 2x je ca. 15 Minuten bei einer Autobahnraststätte Halt. Kurz vor 14 Uhr bin ich dann in Wando angekommen und Richtung Hafen marschiert. Auf der Straße wurde ich neugierig angesehen und ein gerade des Wegs marschierender Polizist hat mich ganz freundlich gegrüßt. Hier im Süden sind Ausländer wohl noch nicht so häufig wie in Seoul.

Hier der Hafen; überall entlang der Hafenmauer wurden Fische und andere Meeresbewohner zum Trocknen aufgelegt:


Und hier das Hafengebäude von Wando:


Im Gebäude sind Fotos mit Aufnahmen der Fernsehserie Spring Waltz ausgestellt, die die Besucher schon auf Cheongsando einstimmen sollen:


Das Ticket für die 45-minütige Fahrt kostete ca. 3,8 € (Bewohner der Insel bekommen das Ticket um die Hälfte). Nachdem ich das Ticket gekauft habe ist noch der Hafenpolizist zu mir gekommen um meine Passnummer und Nationalität in eine Mappe einzutragen, in der alle Ausländer die die Fähre nehmen aufgelistet sind. Nachdem ich für ihn den Eintrag vollendet habe (der gute Mann hatte trotz zweimaliger Korrektur meinerseits immer das koreanische Wort für Australien geschrieben), konnte ich sehen, dass an diesem Tag außer mir nur ein Ausländer (ein Japaner) die Fähre genommen hatte.
Auf der Fähre waren auch ein paar Kinder, die sich während der Fahrt dann getraut haben mit dem Ausländer (also mir) zu sprechen.

Hier die Ankunft auf Cheongsando:


Die Aufschrift dieser Säule am Hafen lautet "Hübsches Cheongsando":

Mein erstes Ziel war es ein Quartier zu finden. Ich sah, dass sich gleich am Hafenbecken ein Minbak befand, wollte aber erst einmal schauen, was es in der näheren Umgebung noch so gibt. Innerhalb von 5 Minuten habe ich 3 kleine Motels und noch 2 andere Herbergen entdeckt. Eine davon, auf einem Berghang gelegen, sah sehr rustikal aus. Ich bin einmal auf das Grundstück gegangen, und musste feststellen, das der erste nette Eindruck getäuscht hatte. Das Gebäude sah aus als wäre es früher einmal ein Stall gewesen, und Klo und Dusche waren in einem baufälligen kleinen Gebäude neben dem Haupthaus. Glücklicherweise war eh keiner da, den ich nach dem Preis hätte fragen können, also bin ich schnell wieder weg. Auch beim zweiten Quartier war seltsamerweise keiner anzutreffen, so dass ich zurück zu dem Minbak am Hafen gegangen bin.

Das Minbak ist das linke Gebäude:


Auch dort war die Haustüre offen, aber niemand da. Aber als ich gerade wieder rausgegangen bin, standen plötzlich zwei Koreaner vor mir. Ich habe gefragt, ob denn noch ein Zimmer frei sei, und was es denn kostet. Er meinte, ja ich könnte ein Zimmer haben und es würde 20.000 Won (12€) pro Nacht kosten. Das war weniger als ich gedacht und eingeplant hatte.

Ich hatte das Eckzimmer. Wenn man das Fenster öffnete, sah man direkt das Fährschiff.

Das Zimmer war spartanisch eingerichtet, aber sehr groß. Dazu noch ein kleiner Vorraum und ein Badezimmer.